Meta versucht mit werbefreiem Angebot von Instagram und Facebook Datenschutzvorgaben zu umgehen

großes blaues Metazeichen mit kleinen Plattformzeichen drumherum auf einem hellblauem Hintergrund
Unsplash / MarijaShalabaieva

 

Muss man erst Geld bezahlen damit seine Daten nicht für Werbung genutzt werden? - Facebook und Instagram soll es künftig für zehn Euro im Monat werbefrei geben.

Der US-Konzern Meta will für seine sozialen Netzwerke Facebook und Instagram ein neues Abonnement anbieten. Bei dem neuen Abo soll es Nutzer:innen möglich sein, diese Plattformen auch ohne Werbung nutzen zu können.

Das Angebot soll es ab zehn Euro im Monat geben. Auf dem Smartphone soll das Abo allerdings 13 statt 10 Euro kosten. Nutzt man sowohl Facebook als auch Instagram gibt es ein Doppelabo: statt 20 Euro müssen 16 Euro gezahlt werden.

Meta reagiert mit den Bezahl-Abos auf die veränderte Datenschutz-Lage in Europa. Aufgrund von Gerichtsurteilen und Entscheidungen der Regulierungsbehörde setzt die EU konkrete Vorgaben strenger durch. Nun ist die Einwilligung der Nutzer:innen notwendig, wenn ihre Daten für die Personalisierung von Werbung verwendet werden. Zudem dürfen Daten aus verschiedenen Diensten innerhalb eines Konzerns nur mit ausdrücklicher Zustimmung kombiniert werden. Bei Meta spekuliert man jedoch darauf, dass mit einer werbefreien Version Bedenken der EU zur personalisierten Werbung in seinen Diensten eingedämmt werden können.

Weil Meta-Chef Mark Zuckerberg weiterhin Daten für personalisierte Werbung sammeln will, setzt er die Gebühren für eine werbefreie Nutzung also sehr hoch. Die Höhe des monatlichen Betrags wird vermutlich dazu führen, das nur ein sehr geringer Anteil an Nutzer:innen dieses Angebot nutzen wird und die Mehrheit Meta weiterhin mit Daten versorgt.

Dennoch ist dem Wall Street Journal zufolge noch unklar, ob die Behörden in Brüssel und am europäischen Meta-Sitz Irland den Vorschlag akzeptieren. Oder ob auch andere Nutzer:innen einen kostenlosen Zugang zu den Diensten verlangen, die keine Zustimmung zur Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Werbung geben.

Auf den ersten Blick scheint das kostenpflichtige Abo ein gutes Angebot zu sein um die Weiterverwendung seiner Daten zu verhindern. Allerdings rechnet der US-Konzern damit, dass die meisten weiterhin mit ihren Daten statt mit Geld bezahlen werden.

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